Die Inflation – das größte unterschätzte Risiko der Menschen
Für Sparer ist die Inflation ein echtes Schreckgespenst. Zuverlässig sorgt sie dafür, dass das Geld auf dem Konto immer weniger wert wird. Doch, was ist eigentlich Inflation? Und wieso gibt es sie? Und vor allem, was kann man gegen die negativen Wirkungen der Inflation tun? Diesen und weiteren Fragen wollen wir hier einmal nachgehen.
Was ist Inflation?
Inflation macht sich zunächst einmal dadurch bemerkbar, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen ansteigen und man für das gleiche Geld immer weniger bekommt. Das heißt, der Wert des Geldes nimmt durch die Inflation ab.
Das Wort „Inflation“ geht auf das lateinische „inflatio“ (= das Sichaufblasen) zurück, verbunden mit der Vorstellung einer aufgeblähten Menge des umlaufenden Geldes in einem Wirtschaftskreislauf.
In der Wirtschaftstheorie hängt die Inflation vor allem davon ab, wie viel Geld in einem Wirtschaftskreislauf unterwegs ist. Und davon, wie viel Waren und Güter dieser Geldmenge gegenüberstehen. Nehmen wir einmal an, wir haben eine Volkswirtschaft wie Deutschland und diese Wirtschaft produziert pro Jahr eine bestimmte Menge an Waren und Gütern. Diese können von den Bürgern mit einer bestimmten vorhandenen Geldmenge, die zu diesem Zeitpunkt in Umlauf ist, gekauft bzw. eingetauscht werden. Würde man jetzt die vorhandene Geldmenge zum Beispiel einfach verdoppeln, indem man mehr Geld druckt, gäbe es aber nicht plötzlich mehr Güter und Waren, es gäbe einfach mehr Geld im Umlauf. Theoretisch würden sich bei einer Verdopplung der Geldmenge einfach die Preise halbieren, damit ein Ausgleich da ist und der Kreislauf weiter funktionieren kann. Was ist Inflation? Geldentwertung durch Erhöhung der Geldmenge.
In der Realität hatten wir im vergangenen Jahrzehnt offiziell pro Jahr eine Inflation von etwa 2 %, in der Corona-Zeit eher 4 % und nun dürfte sie aufgrund der Ukraine-Krise auf rund 8 % klettern. Übersetzt heißt das, dass hauptsächlich durch Schuldenaufnahme von staatlicher Seite mehr Geld in Höhe der oben genannten Prozentsätze in den Wirtschaftskreislauf gelangt und das vorhandene Geld aufgrund der nun größeren Geldmenge im Umlauf pro Jahr in dieser Größenordnung an Wert verliert. Nehmen wir nur einmal an, wir hätten jetzt 5 Jahre lang 6 % Inflation. Das wären in 5 Jahren 30 %, also ein knappes Drittel Kaufkraftverlust. Natürlich kann sich die Inflation auch wieder auf einem geringeren Niveau einpendeln, aber auch bei 2 % wären in 5 Jahren immerhin 10 % des Kapitalwerts einfach weg. Inflation ist ein stark unterschätztes Risiko für Kapital.
Die eigentliche Kontrolle über die Geldmenge liegt bei den sogenannten Notenbanken oder Zentralbanken. Für die Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) dafür zuständig. Sie verfügt über unterschiedliche Mechanismen, um die Geldmenge und damit die Inflation zu steuern.
Wann spricht man von Deflation?
Die Geldmenge in einer Wirtschaft kann sich nicht nur erhöhen, sie kann sich auch verringern. Dann kann eine Deflation eintreten. Was ist Deflation? Sie ist das Gegenteil der Inflation. Verringert sich die Geldmenge zu stark, haben Käufer insgesamt weniger Geld verfügbar und sie können die vorhandenen Waren und Dienstleistungen nicht mehr kaufen, weil diese zu teuer sind. Bald übersteigt das Angebot die Nachfrage und die Warenpreise werden dann zwangsläufig angepasst und sinken, um noch Abnehmer zu finden. Längerfristig ist das aber ebenfalls nicht positiv. Denn sinken die Preise über längere Zeit, verringert sich der Umsatz von Unternehmen, die dann nicht mehr profitabel produzieren können. Entlassungen und Insolvenzen sind die Folge. Verlieren Menschen ihren Job, müssen sie noch mehr sparen und können nichts mehr kaufen. Eine Deflation kann eine echte Abwärtsspirale in Gang setzen.
Warum Inflation gut ist – Vorteile
Gleich vorneweg, nicht jede Inflation in jeder Höhe ist gut. Steigen die Preise aufgrund der Inflation zu stark, führt das auf Dauer zur Verarmung der Bevölkerung, der dann die Geldmittel und wirtschaftliche Existenzfähigkeit einfach entzogen werden. Ist sie zu hoch, ist Inflation schlecht.
Bewegt sich die Inflation allerdings auf einem bestimmten Niveau, die Europäische Zentralbank setzt dafür einen optimalen Prozentsatz von etwas unter 2 % jährlich an, sorgt das der Theorie zufolge für ein wünschenswertes kontinuierliches Wirtschaftswachstum, von dem alle profitieren.
Warum ist Inflation gut? Durch geringfügige Inflation und Wertverlust von Geld werden Verbraucher und Unternehmen dazu angeregt, jetzt Investitionen zu tätigen und Anschaffungen zu machen und damit die Wirtschaft in Gang zu halten – und nicht jetzt ihr Geld zu bunkern, in der Hoffnung auf irgendwann günstigere Preise, womit die Wirtschaft in der Gegenwart zum Nachteil aller stagnieren würde. Eine geringfügige Inflation hält also die Wirtschaft kontinuierlich am Laufen.
Wer profitiert von Inflation?
Auf einen Nenner gebracht kann man sagen, dass Inflation denjenigen nützt, die Schulden haben. Für Gläubiger ist Inflation schlecht, weil sich dadurch der Wert ihrer Forderungen verringert. Wer 100.000 € Kredit aufgenommen hat zu beispielweise 1 % Zinssatz, profitiert bei 2 % jährlicher Geldentwertung, da er unterm Strich real gesehen weniger an die Bank oder den Gläubiger zurückzahlen muss.
Der größte Profiteur der Inflation ist natürlich der Staat. Beispielsweise liegt die Staatsverschuldung Deutschlands Anfang 2022 bei rund 2,36 Billionen €. Für den Staat ist es äußerst wünschenswert, dass Geld immer weniger wert wird und damit auch die realen Schulden. Der Staat hat damit übrigens auch ein hohes Interesse daran, dass die Zinsen niedrig bleiben.
Auch viele Banken sind Profiteure der Inflation. Sie leihen sich Geld bei der Europäischen Zentralbank zu kleinen Zinsraten und vergeben Kredite mit deutlich höheren Kreditzinsen an die Verbraucher.
Ebenfalls können Kapitalanleger einen Vorteil aus der Inflation ziehen, indem sie es inflationsgeschützt anlegen, z. B. in Immobilien, Aktionen oder anderen Sachwerten. Während Sparguthaben an Wert verlieren, behalten Sachwerte meistens ihren Wert oder können sogar zulegen.
Nachteile der Inflation
Wie gerade dargelegt, schadet die Inflation vor allem Gläubigern. Die Inflation verringert den Wert von Schulden bzw. Forderungen. Wer pro Jahr zum Beispiel 2 % oder mehr realen Wertverlust auf sein angelegtes Kapital hinnehmen muss, ist natürlich nicht gut bedient. Das betrifft selbstverständlich auch Sparer, die sozusagen Gläubiger ihrer Spareinlagen sind. Wer keine ausgleichenden Zinsen auf seine Spareinlagen erhält, verliert auf Dauer.
Auch Arbeitnehmer sind direkt betroffen. Liegt die Höhe der jährlichen Lohnerhöhung unterhalb der Inflationsrate, haben auch sie realen Geldverlust. Löhne werden der Inflation meist nicht direkt angepasst, die Erhöhungen liegen oft darunter.
Rentner sind natürlich ebenfalls betroffen. Die Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre lagen durchweg unterhalb der Inflationsrate.
Für Selbständige lässt es sich nicht pauschal sagen. Zumindest für die unmittelbare Vergangenheit ist allerdings zu bezweifeln, dass die überwiegende Mehrzahl der Unternehmer in der Lage war, ihre Preise im inflationsbedingten Rahmen anzuheben, so dass die Verluste ausgeglichen werden konnten.
Die Haushaltsführung und Schulden des Staates trägt also nicht nur der Bürger als Steuerzahler, sondern indirekt auch jeder, der durch Inflation real an Vermögen verliert.
Ursachen der Inflation und Inflationsarten
Preissteigerungen und Geldentwertung haben natürlich nicht nur immer eine einzige Ursache. Je nach Ausgangslage können verschiedene Anlässe zu einer Inflation führen:
Bei der sogenannten Angebotsinflation liegen die Ursachen zunächst in den steigendenden Preisen für Produktionsfaktoren. Rohstoffe (z. B. wegen Knappheit) oder Lohnkosten (neue Tarifvereinbarung) werden allgemein teurer und damit der Herstellungsprozess von Produkten. Unternehmen erhöhen in der Folge die Produktpreise, um die entstandenen Mehrkosten an die Kunden weiterzugeben. Die Preise steigen.
Daneben kann es eine importierte Inflation geben, die beispielsweise auf einen Preisanstieg bei importierten Rohstoffen zurückgeht (wie bei der Ölkrise 1973, wo sich der Rohölpreis vervierfacht hatte oder wie gegenwärtig bei den Gaspreisen).
Weiter gibt es auch eine Nachfrageinflation. Diese kann eintreten, wenn Verbraucher verstärkt nach ganz bestimmten Gütern oder Dienstleistungen verlangen. Ist die Nachfrage weit höher als das Angebot, steigen die Preise. Zur Nachfrageinflation kommt es evtl. auch bei massenhaften Hamsterkäufen, aktuell z. B. bei Pflanzenöl.
In vielen Fällen liegt der Inflation als Ursache auch ein entsprechendes „Klima“ zugrunde. Inflation entsteht gerne dort, wo viel Geld zusätzlich in den Wirtschaftskreislauf kommt. Daher steigt die Inflation dort, wo Zentralbanken die Geldmenge vermehren, indem sie mehr Geld an einen Staat auszahlen, z. B. in Form von Stabilisierungskrediten etc. So kann dann dort, wo es mehr Geld gibt, auch mehr ausgegeben werden. Es steigt die Nachfrage und somit auch die Preise.
Messung der Inflation
Wie kommt nun der Prozentwert für die Inflation zustande, den man regelmäßig in den Nachrichten verlesen bekommt? Gemessen wird die Inflation vom Statistischen Bundesamt anhand des „Warenkorbs“. Wie bei einem Einkaufswagen, in dem sich Brot, Käse, Milch, Eier, Salat, Fleisch, eine Flasche Wein etc. befinden, stellt man die Preise fest und schaut, was diese einen Monat später kosten. Für seinen Warenkorb nimmt das Statistische Bundesamt etwa 650 verschiedene Waren und Dienstleistungen unter die Lupe. Lebensmittel, Kleidung, Autokosten, Mieten, Versicherungen. Verglichen werden die Preise zum gleichen Monat des Vorjahres und die Teuerung. Daraus ergibt sich die Inflationsrate.
Steuerung der Inflation
Kann die Inflation gesteuert werden? In gewissem Rahmen, ja.
Die Notenbanken nutzen vor allem die Leitzinsen als Instrument, um die Inflation zu steuern. Die Leitzinsen sind diejenigen Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank beschaffen oder dort anlegen können. Erhöht die Zentralbank den Leitzins, werden Kredite europaweit teurer und unattraktiver. Geld wird knapper, es verschwindet damit zum Teil aus dem Wirtschaftskreislauf. Damit steigt der Wert von Geld. Senkt die Zentralbank den Leitzins, wird Kreditvergabe attraktiv, Geld kommt in den Kreislauf, der Wert von Geld sinkt. Die Leitzinsen sind seit einigen Jahren bei null, womit die Zentralbank seither die EU mit billigem Geld mehr oder weniger überschwemmt hat. Nüchtern betrachtet hat die Zentralbank das Potenzial dieses Steuerungsmittel damit gegenwärtig sozusagen ausgespielt und versucht es jetzt sogar mit Negativzinsen.
Auch die Politik hat Möglichkeiten auf die Inflation einzuwirken. Prinzipiell kann die Politik Preis- oder Gehaltsbindungen veranlassen (Mietpreisbremse), oder das Angebot oder die Nachfrage auf bestimmte Waren durch Steuern oder Subventionen beeinflussen und damit im Endeffekt die Preise.
Sowohl zu Maßnahmen der Zentralbank als auch der Politik muss man allerdings anmerken, dass diese nicht immer wie beabsichtigt wirken und oft von ungewollten Nebenwirkungen begleitet sind.
Inflation – wie investieren?
Wer der Inflation entgehen will, muss in Sachwerte investieren. Möglichkeiten gibt es viele: Aktien, Immobilien, Kunstwerke, Edelmetalle, Sammlerstücke.
Zunächst die Wahrheit dazu: Auch bei Sachwerten lässt sich die Wertentwicklung nur eingeschränkt prognostizieren, wenn überhaupt. Preisschwankungen sind immer inbegriffen, vor allem bei Aktien, aber auch bei Gold oder anderen Edelmetallen. Immobilien entwickeln sich meist eher konstant und besser prognostizierbar, aber auch hier sind Preiseinbrüche möglich. Teure Uhren, Sammlerstücke und Kunstgegenstände sind sowieso ein Thema für sich und eher nur für Kenner der Materie.
Allerdings hat man bei Sachwerten „etwas in der Hand“ und zumindest in den letzten Jahren weisen Sachwerte ungemeine Preissteigerungen auf.
Wie bereits festgestellt, sind Sparer immer die Verlierer bei der Inflation. Investoren fast immer Inflationsgewinner. Wie sollte man also bei einer Inflation investieren? Klare Antwort: Wer nicht automatisch Einbußen durch die unvermeidliche Inflation hinnehmen will, muss in Sachwerte investieren. Sachwerte schlagen den Geldwert eindeutig. Auch wenn man weit in die Vergangenheit schaut, zeigt sich das. Für eine 1 Gold Unze bekommt damals wie heute einen hochwertigen Business Anzug, wohingegen die Reichsmark, Deutsche Mark und jetzt der Euro im Lauf der Zeit immer mehr an Wert verloren haben.
Immobilien und Inflation
Ganz klar, man muss sich über seine Vermögensplanung Gedanken machen. Denn der Geldwertverlust erledigt sich nicht von selbst. Als Sachwert kann man sich natürlich auch teure Uhren oder Gold kaufen, Immobilien sind hier aber allemal die sicherste Anlageform. Und gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Inflation weiter anzusteigen droht, zeigen Immobilien ihre Vorteile. Für Gold bekommt man keine Miete, für Immobilienvermietung schon. Und beispielsweise kann man jetzt ein Darlehen mit niedrigen Zinsen für eine Immobilieninvestition aufnehmen, und sogar die Kreditschulden unterliegen der Inflation und werden weniger wert. Natürlich muss man sich darüber bewusst sein, dass nicht jede Immobilie als Kapitalanlage geeignet ist. Deshalb sollte man sich vorher gut über das Potenzial informieren. Wir beraten Sie diesbezüglich gerne.
Besonderes Potenzial bieten übrigens Kapitalanlagen in Garagen. Denn Garagen sind gegenüber herkömmlichen Immobilienanlagen wesentlich einfacher zu handhaben und erwirtschaften durchschnittlich deutlich höhere Renditen. Ihr Vermögen ist durch die Immobilie als Sachwert inflationsgeschützt, und ihre erzielten Mieterträge sind ebenfalls inflationsgeschützt, da sie die Mieteinnahmen mit der Inflation anheben können. Bei Garagen können nämlich die Mieten frei nach Angebot und Nachfrage erhöht werden, während es bei Wohnungen gesetzliche Regelungen zur Mieterhöhung gibt.
Möchten Sie mehr über die Kapitalanlage in Garagen erfahren? Dann kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch.
Ich freue mich sehr, von Ihnen zu hören!
Herzliche Grüße aus Markt Schwaben
Herr Martin Edler von Dall’Armi
Vorstandsvorsitzender
Future Construct AG
Bahnhofstraße 25
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